Mehr als die Hälfte aller HIV-Patienten leiden an einer sensorischen Neuropathie, die zu den häufigsten HIV-assoziierten Erkrankungen zählt. Eine kausale Therapie der HIV-assoziierten Neuropathien gibt es nicht, daher erfolgt die symptomatische Therapie analog zu den Nicht-HIV-assoziierten Neuropathien. Bei schwerer antiretroviral toxischer Neuropathie kann eine Umstellung der antiretroviralen Medikamente nötig sein. Leitsymptome der HIV-assoziierten neurokognitiven Störungen (HAND) sind psychomotorische Verlangsamungen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie Störungen der Exekutivfunktion. Eine frühzeitige Diagnosestellung ist essenziell im Management der Neurosyphilis, welche einfach mit Penicillin zu therapieren ist. Die Diagnose ist meist schwierig, da eine Vielzahl der Patienten sich mit unspezifischen Symptomen präsentiert. Eine Beteiligung des zentralen Nervensystems kann in jedem Krankheitsstadium auftreten; die klassischen Krankheitsbilder (progressive Paralyse, Tabes dorsalis) sind in der Ära der Antibiotika selten. Patienten mit HIV haben ein erhöhtes Risiko für eine Neurosyphilis.